Freisprechungsfeier bei der Rosenheimer Schreinerinnung

Aschau – Bei den Schreinern macht sich bislang der Geburtenrückgang beim Berufsnachwuchs noch nicht bemerkbar. Obermeister Hans Weigl freute sich bei der Freisprechungsfeier in der Aschauer Festhalle  37 Schreiner, darunter zwei Mädchen die Gesellenbriefe zu überreichen. Stolz sei er, sagte der Obermeister über die handwerklich gelungenen zur Prüfung gefertigten Gesellenstücke. Weigl würdigte in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit zwischen Betrieb, Berufsschule und Elternhaus. Die frischgebackenen Gesellen ermunterte Weigl bei der Stange zu bleiben, dabei aber die Weiterbildung nicht beiseite zu schieben.

Die Leistungsbereitschaft des Schreinerhandwerks lobte auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Georg Stürzlhamer. Er wertete es als Erfolg, im Gegensatz zu den vergangenen 20 Jahren, dass in diesem Jahr bei der Prüfung keiner durchgefallen sei. Die Ergebnisse der Prüfung hätten sich etwas verschlechtert, das hänge aber zuletzt damit zusammen, dass einige Fragen einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad gehabt hätten. Die Note Eins sei einmal in der Theorie und einmal in der Praxis erreicht worden. Besonders hob Stürzlhamer, Simon Moritzer hervor, der mit der höchsten Punktzahl die beste Praxisprüfung abgelegt hatte. Sein Ausbildungsbetrieb war die Firma Bruckbauer in Rosenheim. Mit der besten Praxisarbeit in der Tasche vertritt Simon Moritzer die Schreinerinnung Rosenheim beim Leistungswettbewerb auf Bezirksebene und vielleicht später, so hofft Stürzlhamer, auch auf Landes- und Bundesebene.

Seinen Glückwunsch richtete Stürzlhamer auch an Elisabeth Krichbaumer, die Siegerin in der Winterprüfung. Ihr Ausbildungsbetrieb ist die Firma Michael Gegenfurtner in Ostermünchen.

In seinem Grußwort würdigte Oberstudiendirektor Gerhard Heindl den Berufstand der Schreiner als zentralen Bereich. Im Vergleich zur zurückliegenden Lehrzeit bezeichnete Heindl die jetzt gewonnene Freiheit als eine Zeit mit entsprechender Verantwortung. „Mit dem Gesellenbrief in der Hand treten Sie aus dem Schatten der Ausbilder heraus“. Heindl riet dazu, die gewonnene Freiheit mutig und kreativ anzupacken.

Die stellvertretende Landrätin Alexandra Burgmaier machte dem Berufsnachwuchs der Schreinerinnung Mut. „Ihre Anwesenheit hier ist ein Beleg dafür, dass sie ihre Sache gut gemacht haben. Seien sie stolz auf ihre Leistung“, sagte die Landrätin. Ähnlich wie beim Fußball könne der Einzelne mit dem Gesellenbrief in der Hand jetzt in der Schreinerliga mit eigenen Spielzügen zeigen was er drauf habe. So werde es auch in der Profiliga gelingen, weiterzukommen. Ähnlich äußerte sich für die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling als Sponsor des Handwerks, Helmut Hundhammer.

Traditionell werden bei der Freisprechungsfeier der Schreiner auch die Besten des Wettbewerbs „Die gute Form“ ausgezeichnet. Stellvertretender Obermeister Stefan Opperer hob die Arbeiten der 15 Teilnehmer hervor. Auf Platz Eins landete dabei Christoph Aicher von der Firma Ebersberger aus Schonstett mit einem Fernsehschrank in Nussbaum. Den zweiten Platz belegte Nikolas Kubiak, von der Firma Richard Schauer aus Rohrdorf mit einem Hängeschränkchen in Rüster und Buntlack. Simon Moritzer von der Firma Bruckbauer in Rosenheim punktete auf Platz Drei  mit einem Schreibtisch aus Eichenholz. Eine Belobigung gab es für Georg Gmeiner von der Firma Mehnert aus Bernau. Er fertigte einen Schreibtisch in Eichenholz.

Tradition ist es mittlerweile, dass der Kreishandwerksmeister Gerhard Schloots den frischgebackenen Berufsnachwuchs in die Handwerksfamilie offiziell aufnimmt. Text: Reisner

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