Freisprechungs-Feier 2012

Babensham - In die nördlichste Geimeinde des Landkreises, nach Babensham, hatte es die Rosenheimer Schreinerinnung zur Freisprechung des Schreinernachwuchses verschlagen.

Obermeister Hans Weigl nannte das Schreinerhandwerk einen vielseitigen Beruf, bei dem längst auch die Technik Einzug gehalten habe. Verändert habe sich auch die Zahl der Auszubildenden: Hätten in de 1980er Jahren noch 150 junge Leute an der Prüfung teilgenommen, seien es nun nur noch 50. Entscheidend verbessert habe sich dadurch aber die Quote der von ihrem Lehrbetrieb übernommenen Azubis.

Weigl forderte die jungen Schreiner auf, sich nach Möglichkeit zum Meister oder Techniker weiterzubilden. Wie wenig andere Berufe könnten die Schreiner stolz auf das zurückschauen, was sie täglich leisteten. Grundsätzlich sei die Auftragslage der Betriebe gut. der Verbraucher investiere angesichts der wirtschaftlichen Situation verstärkt in das eigene Heim. Stellvertretender Landrat und Hausherr, Babenshams Bürgermeister Josef Huber, nannte es eine "tolle Sache, diesen Beruf mit dem Baustoff Holz zu erlernen und zu gestalten".

Der Leiter der Berufschule I, Oberstudiendirektor Gerhard Heindl, berichtete von der Ausbildungs-Kampangne der Schreiner, die bereits erste Früchte trage: "Das war ein regelrechter Boom, dem wir mit einer weiteren Klasse begegnen mussten", so Heindl. Beim Umbau der Schule hätte die Schreinerklasse oft mit Hand angelegt: "Die Schreiner wissen halt, wo anzupacken ist!" Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Georg Stürzlhammer, bedauerte, dass heuer kein Mädchen unter den Absolventen zu finden sei. 40 hätten die Prüfung bestanden, sieben müssten in einem halben Jahr noch einmal antreten.

In der praktischen Prüfung sei vier Mal die Note eins vergeben worden. Stürzlhammer deutete dies als "Zeichen, dass uns Schreinern die Arbeit in der Werkstatt mehr liegt als Fachbücher und Formeln". Innungssieger wurde Herwig Hackenberg (Ausbildungsbetrieb Firma Gigler in Neubeuern), gefolgt von Markus Moosegger (Firma Seebacher, Bad Feilnbach). Dritter und Vierter im Bunde sind Florian Galitzendörfer (Firma Seidl, Bad Feilnbach) und Konrad Hochhäuser (Schreinerei Adollf in Prutting). Parallel zur Zeugnisvergabe wurden die Arbeiten der jungen Schreiner im Rahmen des Wettbewerbs "Die gute Form" vorgestellt und bewertet.

Die Jury, bestehend aus Bürgermeister Josef Huber und der Innenarchitektin Paula Bucher, zeichnete Johannes Rose von der Holzwerkstatt Stefan Opperer aus Rohrdorf, Konrad Hochhäuser von der Firma Benedikt Adloff in Prutting und Markus Götsch von der Firma Christian Deml in Aschua aus. Eine Belobigung für seine Arbeit bekam Helwig Hackenberg von Holzdesign Gigler in Neubeuern.

>